Fotos verwalten mit Gesichtserkennung von Picasa

Wer seine Fotos verwalten möchte und dazu die Namen der abgebildeten Personen in den Dateien speichern möchte, kommt unter den kostenlosen Programmen um Picasa nicht herum.
Zwar wurde der Support im Mai 2016 eingestellt, es kann aber derzeit (2018) immer noch an verschiedenen Stellen im Internet legal heruntergeladen werden, z.B. bei der Computerzeitschrift Chip.
Die Gesichtserkennung kann rein lokal durchgeführt werden, es ist also nicht notwendig, die Fotos ins Internet zu stellen oder an Google zu übermitteln. Ich habe dem Programm dazu sicherheitshalber in meiner Firewall den Zugriff auf das Internet verboten.
Von sich aus legt Picasa in der letzten verfügbaren Version die „Namens-Tags“ im XMP-Format ab. Das wird zwar momentan von Bildbetrachtern wie Irfanview noch nicht unterstützt, wohl aber z.B. von XN View MP.
Vorgehensweise Schritt für Schritt:

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  • Picasa herunterladen
  • In den Optionen unter „Name-Tags“ „Name-Tags in Foto speichern“ aktivieren
  • Die Gesichtserkennung durchführen lassen (schreibt sich so kurz, ist der aufwendigste Schritt.
  • Nach Abschluss der Aktion einmalig: Tools / Sonstiges / Gesichter-Tags im XMP-Format speichern… / Ausgewählte speichern…

Im Internet findet man teilweise noch ältere Anleitungen, die sich auf eine frühere Version von Picasa und ein zur Verwendung empfohlenes Tool namens „Avpicfacexmptagger“ beziehen. Diese Methode funktioniert mit der aktuellen Version von Picasa nicht.
Technisch ist die Gesichtserkennung von Picasa stark, auch wenn es bei einer größeren Bildersammlung (ca. 27.000 Bilder) natürlich einige Zeit dauert. Ich habe mich auf 65 zu erkennende Personen beschränkt, also nicht jeden Menschen, der irgendwann mal auf meinen Bildern auftaucht. In der Sammlung waren auch einige Kinderfotos vom Säuglingsalter an – die stammten natürlich alle aus der Familie, entsprechend hat sich die Gesichtserkennung dort etwas schwerer getan und man musste häufiger manuell nachhelfen. Besonders ärgerlich ist es, wenn man vorgeschlagene Namen versehentlich falsch bestätigt (also z.B. Kind Bernhard versehentlich als Bianca bestätigt). Das bringt den Erkennungsprozess nachhaltig durcheinander.
Sensationell waren die Erfolge hingegen bei markanten Erwachsenengesichtern – dort gab es Personen mit 100% Wiederkennung und 0 Fehlern.
Vorsicht, Datenfalle
Wer seine Bilder auf diese Weise mit Namen versieht, muss allerdings immer daran denken, was er da gemacht hat: Die Namen werden wirklich dauerhaft in den Dateien gespeichert – natürlich auch, wenn man diese später doch ins Internet stellt.
Selbst wenn man also die Gesichter später herausschneidet oder verpixelt, bleiben die im XMP-Format gespeicherten Namen enthalten!