Spanischer Vallanturm: Die Sache mit dem unterirdischen Geheimgang

Die Rheinberger Kinder erzählten sich vor Jahren, es habe früher einen geheimen unterirdischen Gang vom spanischen Vallan in die Stadtmitte gegeben. Der Ort, an dem dieser Gang münden sollte, wechselte, mal war es das Rathaus, mal die Kirche, mal war er unbestimmt.
Es erscheint recht unwahrscheinlich, dass man einen Außenposten der Stadtbefestigung derart verwundbar macht, dass ein Angreifer von dort aus ohne die Hindernisse des Wallgrabens etc. in die Stadt vordringen könnte. Das hübsche Türmchen, das heute auf der Fläche dieser ehemaligen Befestigung steht, wurde zudem erst gebaut, als Rheinberg schon keine Festung mehr war.
Von den statischen Herausforderungen eines derartigen Tunnels ganz zu schweigen.
Postkarten aus der Zeit um 1900 zeigen aber, wo diese Erzählung ihren wahren Kern haben könnte: Spanischer Vallanturm: Die Sache mit dem unterirdischen Geheimgang weiterlesen

Wilhelm Brinkhoff und die Vogelfreien der Bönninghardt: Spurensuche im Internet

Die Räuberpistolen über den 1839 geborenen Wilhelm Brinkhoff, der mit Kameraden die Bönninghardt unsicher machte, sind im Buch von Hermann Jung („Die Vogelfreien der Bönninghardt“) ja bereits seit 1976 ausführlich beschrieben.

Aber im Jahr 2020 gibt es dazu noch Neuigkeiten, denn nun kann man im Internet sozusagen auf Spurensuche gehen: Google Books veröffentlicht Digitalisate der Amtsblätter des Regierungsbezirks Düsseldorf, und dort findet sich z.B. der Jahrgang 1860, der gleich mehrere Bekanntmachungen zu Brinkhoff enthält.

https://books.google.de/books/about/Amtsblatt_f%C3%BCr_den_Regierungsbezirk_D%C3%BCs.html?id=vR8_AAAAcAAJ&redir_esc=y

Rheinberg Pulverturm

Übersetzung der lateinischen Inschrift

Westerburgensis Sifridi Coloniensis
presulis imperio rheni custodia Fio
me fiere fecit Franco me fabricat arte
Henricus Lu###s non pugno marte sed arte
#### inscriptum renovatum 1932

Für eine flüssige Übersetzung hat das Latinum nicht gereicht. Einstweilen steht sie hier nur als Merkposten.

Kupferstiche der Stadt Rheinberg

Kupferstiche zeigen die Stadt und machen Stadtgeschichte anschaulich. Früher gab es sie nur bei Sammlern oder in großen Archiven zu besichtigen. Oft genug stammen sie aus größeren Sammelbänden, die dann von Verkäufern aufgetrennt und einzeln verkauft wurden.

Viele Bibliotheken stellen inzwischen Digitalisate der Hauptwerke ins Internet. Auf diese Weise sind die Stiche nun für jedermann abrufbar und jeder kann sie bequem von zuhause aus studieren.

Wenn ich Quellen auftun kann, dann schreibe ich sie hierher.

Thooneel der Steden ende sterckten van t’Vereenight Nederlandt

Autor / Hrsg.: Peeters, Johann ; Bouttats, Gaspar ; Peeters, Johann ; Bouttats, Gaspar Verlagsort: Antwerpen

Erscheinungsjahr: s.a. [nach 1685]

Verlag: de Pazzi

Permalink: http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb11165159-7

Kommentar:
Stadtansicht von Rheinberg von der Rheinseite aus, mit sehr starken Befestigungen; stellt auch die evangelische Kirche dar

Blaeu/Bleau: Theatrum ichnographicum…

Hier: Abbildungen, die bei Ute Geißler, „Die Stadt Rheinberg am Niederrhein und ihre Befestigungsanlagen“ im Abbildungsverzeichnis enthalten sind.

„Abb. 14 Ausschnitt aus dem Festungsgrundriß Rheinberg 1696 (52 x 36 cm)
Kupferstich von W. J. Bleau, verlegt von F. de Wit Amsterdam
Aus: Theatrum ichnographicum omnium urbium…“

Eigene Recherche:
Theatrum ichnographicum omnium urbium et praecipuorum oppidorum Belgicarum XVII provinciarum“ gibt es zwar als Digitalisat bei der niederländischen Nationalbibliothek (KB), allerdings enthält es keinen Plan von Rheinberg, weder im Inhaltsverzeichnis (p. 2) Rheinberg o.ä., noch in den Abbildungen.

Toonneel der steden van de Vereenighde Nederlanden, met hare beschrijvingen

Blaeu, Joan, 1596-1673.

enthält drei Kupferstiche, die die Stadt Rheinberg zeigen:

  • Bl. 315: „RHENOBERKA“ – Festungsgrundriss (nur Befestigungsanlagen, ohne zivile Gebäude o.ä.), ohne Datumsangabe
  • Bl- 317: „Rhenoberca obsessa et capta arnis ordinum Belgicae federatae ductu III Principis Mauritii Nassovii Arausionensium Principis Naßaviae Comitis, etc. Anno 1601“
  • Bl. 319: „Obsidio Rhinbercae ad vivum expressa cum suis dimensionibus ex mandato Execellentissimi Frederici Henrici Nassovii Principis. Auraici opera celebris et ingeniose Petri Manteau et Iajobi Culen-burgh Anno 1633“
    (sehr detailreiche Karte von Rheinberg und Umgebung während der Belagerung 1633)

Als Digitalisat verfügbar in der Library of Congress