Viele gute Internetseiten rund um den Garten befassen sich mit dem vollständigen Entfernen größerer Bäume oder Hecken. Die meisten empfehlen für kleinere Exemplare Schaufel und Beil (z. B. Mein schöner Garten). Sobald es etwas größer wird, kommt der Ruf nach einem Minibagger auf, der das Problem schnell und einfach lösen soll. Aber nicht jeder Garten verträgt einen solchen Minibagger – sei es, weil es keine passende Zufahrt gibt, oder weil man die Verdichtung des Bodens durch das Kettenfahrzeug nicht möchte. Obendrein braucht man auch jemanden, der den Minibagger vernünftig bedienen kann. Dann stellt sich sehr dringend die Frage, ob es nicht doch etwas Besseres als Spaten und Beil gibt. Wir haben es für Euch wiederentdeckt.
Denn das Thema Bodenbearbeitung bei Wurzeln ist für die Menschheit nicht gerade neu, sondern sozusagen eines der ersten Probleme der Sesshaftigkeit beim Wechsel vom Jäger und Sammler zum Bauern gewesen. Minibagger gibt es aber erst seit einigen Jahren. Wie also haben die Menschen diese Aufgabe früher gelöst?
Im Standardsortiment des Baumarkts findet sich dafür meist keine Lösung, wohl aber in der Forstwirtschaft: Mein Lieblingsgerät zum Entfernen von Wurzelballen und Baumstümpfen ist seitdem die schwere Wiedehopfhacke.
Mit der einen Seite (Breitblatt) kann man den Boden um den Stamm lockern und auch schon kleinere Wurzeln durchtrennen, mit der anderen Seite, die wie eine Axt geschmiedet ist, kann man Wurzeln durchhacken oder auch Stäme zerteilen.
Einen ähnlichen Zweck erfüllt auch die sog. Wegmacherhaue. Das Wort fand ich in ziemlich brachial, wo es mir doch gerade darum ging, die Wurzelstumpen einfach nur zu entfernen, also wegzumachen. Erst viel später ging mir auf, dass dieses Werkzeug aus dem forstlichen Wegebau stammt und daher seinen Namen hat.
Außerdem hilfreich fand ich für meine Kiefernhecke eine Astschere. Es tut ihr zwar nicht gut, aber gerade die etwas flexibleren Wurzeln, die sich nicht hacken ließen, konnte man sehr gut durchtrennen.
Ich hatte das Glück, die Hacke mit Breitblatt von einem lieben Nachbarn geliehen zu bekommen (der damit die Erstbesiedlung unserer Gegend betrieben hatte 😉
Im Kauf ist das Gerät immer noch günstiger als die Miete eines Minibaggers. Man sollte aber daran denken, dass dieses Gerät ganz ausdrücklich für wuchtige Schläge und harte körperliche Arbeit gedacht ist. Die Billig-Versionen mancher Anbieter halten das vermutlich nicht sehr lange aus.