Heute präsentiert sich der Stadtpark in Rheinberg in allerster Linie grün. Dichte Büsche und Bäume und sattgrüne Wiesen prägen das Bild, dazwischen liegen schwarz-weiß das Freibad und – ganz prominent – der Vallanturm auf einem kleinen Hügel.
Dank der tollen Bilder und Daten bei tim-online kann nun jeder sich zurückversetzen in die Zeiten, als das noch ganz anders war…
Was vorher war

Zu Zeiten der Rheinberger Stadtbefestigung lag das Areal des heutigen Stadtparks (zwischen der heutigen Bahnhofstraße und den Löthwiesen) vor der Stadt. Der Moersbach floß dort als „die Luth“ vorbei, sein Wasserstand lag deutlich höher als heute und obendrein floß das Wasser nicht in dem schmalen Flußbett, das wir heute kennen, sondern es mäandrierte etwa ab Winterswick ziemlich breit durch die Landschaft. Dadurch war es dort so sumpfig, dass es für fremde Truppen sehr schwierig war, sich der Stadt von dieser Seite zu nähern.
In der Folgezeit wurde der Bereich trockengelegt. Die „Löthwiesen“, wie man den Bereich nannte, wurden überwiegend als Wiesen genutzt, teilweise auch als sog. Bleiche, also als Wiese, auf der man die weiße Wäsche zum Bleichen auslegte. Sogar eine Nutzung als Schuttabladeplatz ist verbrieft.
Ein Ehrenmal als Anfang

In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurden allerorten Ehrenmäler für die Gefallenen errichtet. Auch Rheinberg wollte da nicht nachstehen, und so wurde ab 1927 als erster Teil der unmittelbar an der Bahnhofstraße gelegene Teil bis einschließlich des heutigen Hegerbeckens mit einer sehr streng orthogonalen Ausrichtung gelegene Bereich angelegt.
1932 fiel dann auch die Entscheidung für die Errichtung eines Ehrenmales aus rotem Klinker – neun Meter hoch und damit viel massiver, als es sich heute darstellt.
Freibad und Platanenallee

Freibad und der Bereich zwischen heutiger Platanenallee und dem Außenwall kamen erst später hinzu, und noch später der Bereich um den restaurierten Vallanturm.
Der neue Stadtpark

Als neuer Stadtpark kam nach 1975 der Bereich südlich der Kreisbahnlinie hinzu. Mit der sog. grünen Lunge (einem Teich), geschwungenen Wegen und einem künstlich angelegten Erlenwäldchen.
Die Wiesen am Emaus

Noch später wurde im Zuge von Renaturierungsmaßnahmen ein weiter südlich gelegener Bereich am Moersbachufer hinzugenommen. Die Flurbezeichnung „Am Emaus“ deutet übrigens auf eine Kapelle hin, die aber schon vor 1630 wieder zerstört worden war.