Römische Siedlungsspuren in Rheinberg – Spurensuche in der Literatur

Pick, Richard, „Der ehemalige Kurthurm bei Rheinberg“ in „Monatsschrift für rheinisch-westfälische Geschichtsforschung und Alterthumskunde“, III. Jahrgang 1877, S. 602-604
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„Es kann daher wohl wahr sein, daß der alter viereckiger Thurn, so sich in der Heide eine halbe Stund von der hiesigen Stadt [Rheinberg] befindet, und ungefähr 40 Fuß in die Höhe, sodann 11 1/2 Fuß in der Breite einer jeden Seiten Maur hält, auch unten gar keinen Eingang noch Ofnung hat, von den Römern erbauet, und darzu gedienet habe, um auf selbigen mit angesetzten Leytern die nahe Ankunft des Feinds anzukündigen. (…)“

Wittrup, S. 2f. Fn 3 enthält Hinweise zur genaueren Lage des Turmes und vermutet ihn bei Kurkampskath. Der Turm wird in den Rheinberger Akten unter dem Namen Kuhrturm, „Steene toorn“ oft genannt (z. B. Ratsprotokoll vom 6. Juli 1712).

Rheinberg: Kleingärten östlich des „Tors der Toten“ am Jenneckes Gatt?

Auf Luftbildern aus dem Jahr 1962 sind östlich des heutigen Kriegerdenkmals recht deutlich Grünanlagen zu sehen, die ihrer Struktur nach nicht den umgebenden Wiesen und Weiden entsprechen, sondern eher aussehen wie Kleingärten oder Grabeland.

Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland
RW 0230 / Hansa Luftbild AG, Luftbildpläne 1951-1970 RW 0230, Nr. 1003
(1003) Rheinberg Ost, Gauß-Krüger-Koordinaten: Rechtswert: 2542, Hochwert: 5712
BestellsignaturRW 0230 / Hansa Luftbild AG, Luftbildpläne 1951-1970 RW 0230, Nr. 1003
Aufnahme vom 11.04.1952

Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland
RW 0434 / Hansa Luftbild, Luftbildpläne 1:10.000 RW 0434, Nr. 3097
(3097) Rheinberg, Gauß-Krüger-Koordinaten: Rechtswert: 2540, Hochwert: 5712
Aufnahme von 1962

Nicht mehr vorhanden auf der entsprechenden Aufnahme des Jahres 1968:
Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland
RW 0434 / Hansa Luftbild, Luftbildpläne 1:10.000 RW 0434, Nr. 4379
(4379) Rheinberg, Gauß-Krüger-Koordinaten: Rechtswert: 2540, Hochwert: 5712
BestellsignaturRW 0434 / Hansa Luftbild, Luftbildpläne 1:10.000 RW 0434, Nr. 4379
Laufzeit: 1968

Essemerstein als Grenzstein zwischen Rheinberg und Budberg

Darstellung des Essemersteins auf einer Karte von 1760
in der Legende als Nummer „2) … … von Dreylimiten, Essemer Stein genannt“
Quelle:
Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland
RW Karten / RW Karten, Nr. 2332
(2332) [Karte des alten und neuen Rheins bei Rheinberg. Mit Rheinberg und Ossenberg]. Praes. Rheinberg ad protocollum clem. Commissionis d. 30. Nov. 1760. Lit. H. I 27a/41
Bestellsignatur RW Karten / RW Karten, Nr. 2332
Laufzeit[um 1760]
Maẞe: Höhe: 48 cm, Breite: 38 cm

In alten Texten
Wittrup, Aloys: Rechts- und Verfassungsgeschichte der kurkölnischen Stadt Rheinberg, 1914, S. 41 unter Verweis auf Mastiaux S. 155:
„Bei dem jahrhundertealten Grenzstein, dem Essemerstein, der nahe vor den Stadtwällen auf de höher gelegenen Feld hinter den sogenannten Niepbenden (dem neuen St. Nikolaushospital gegenüber) stand, schied das Rheinberger und das Budberger Gericht. (…)“

Pick, Richard „Zur Geschichte der Stadt und des ehemaligen Amtes Rheinberg“ in „Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, insbesondere die alte Erzdiözese Köln“, 39. Heft, Köln, 1883, S. 1 – 140, S. 3 (ebenfalls unter Verweis auf Mastiaux)

Noch gesuchte Quelle:

Johann Gottfried von Mastiaux, 1784: „Historisch-geographische Beschreibung der Stadt und Amts Rheinberg“
Versuch einer Lokalisierung auf heutigen Karten

Nicht eingeordnete Quelle in einer in niederländischer Sprache geschriebenen Chronik:
https://books.google.de/books?id=bYEAAAAAcAAJ&lpg=PA105&ots=NfVkTQMRUc&dq=essemerstein&hl=de&pg=PA105#v=onepage&q=essemerstein&f=false
Gert’s van der Schüren Chronik von Cleve und Mark, S. 105 (über Zollaufhebungen durch klevische Herrscher „den Rhein herauf als von dem Essemerstein bis Raveswan“).

In der Realität:
Noch heute kann man die drei Gemarkungen Rheinberg, Budberg und Orsoy-Land in den Katasterkarten nachverfolgen. Wenn man unterstellt, dass sich die Gemarkungsgrenzen nicht verändert haben, dann wäre der Standort für diese Grenze östlich des Jenneckes Gatt, auf Höfe des Zuflusses des Grintgrabens am Rande der Umgehungsstraße zu suchen.